Chronometer

Chronometer waren einst unerlässlich für die exakte Navigation auf den Weltmeeren
Heute navigieren uns ganggenaue Uhren wie selbstverständlich durch den Alltag

Bis ins 18. Jahrhundert war es eines der drängendsten Probleme der Wissenschaft, eine Lösung zu finden, die es Seefahrern ermöglichte, den exakten Längengrad ihrer Position auf See zu bestimmen. Tausende von Menschenleben, ja sogar das Schicksal seefahrender Nationen, hingen von der Lösung dieses Problems ab. Im Jahre 1714 setzte das englische Parlament ein hohes Preisgeld für jeden aus, der eine Lösung für dieses Problem fand.

Während zahlreiche Wissenschaftler, unter ihnen große Gelehrte wie Galileo und Newton, eine Antwort mit Blick auf die Gestirne suchten, ging der schottische Uhrmacher John Harrison daran, eine mechanische Lösung finden. Er baute ein Chronometer, welches in der Lage war, auf See präzise die Zeit anzuzeigen. Diese Präzision konnte bis dahin selbst an Land keine Uhr erreichen. Jeder fähige Seemann kann die geographische Breite anhand der Tageszeit, des Sonnenstandes oder durch Ermittlung der Höhe bekannter Sterne über dem Horizont ziemlich genau ermitteln, die Bestimmung des Längengrades dagegen beruht auf exakter Zeitmessung. Der englische Uhrmacher John Harrison, ein genialer Mechaniker und Pionier auf dem Gebiet tragbarer Uhren, widmete dieser Suche sein Leben. Sein Chronometer machte es möglich, die Zeit des Heimathafens wie eine ewige Flamme in die entferntesten Winkel unserer Erde zu tragen.

Ob Zeit als Sand verrinnt oder sich als Räderwerk dreht, sie vergeht unwiederbringlich vor unseren Augen. Exakte Zeitmessung ist für uns heute eine Selbstverständlichkeit. Chronometer gibt es heute in zahlreichen Ausführungen, die nicht mehr alleine der Seefahrt vorenthalten sind. Inzwischen gibt es Normen, die genau festlegen, welche Uhren einen offiziellen Gangschein, das so genannte Chronometerzertifikat, erhalten, nachdem sie strenge Prüfkriterien einhalten müssen. Bei mechanischen Armbanduhren gilt zum Beispiel, dass diese bei verschiedenen Temperaturen in unterschiedlichen Lagen geprüft, tägliche Gangabweichungen von – 3 bis + 6 Sekunden pro Tag nicht überschreiten dürfen. Nur Uhren, die das begehrte Zertifikat besitzen, dürfen als Chronometer bezeichnet werden.

Heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten der exakten Zeitmessung, die uns dabei helfen, exakt durch den Alltag zu navigieren. Vor allem mechanische Uhren erfreuen sich wachsender Beliebtheit, verkörpern sie doch Unabhängigkeit von der uns allseits beherrschenden Elektronik.  Sie sind heute wieder Kult, nicht nur Statussymbol, sondern wichtiges Kulturgut, die das hochpräzise Handwerk des Uhrmachers widerspiegeln. Selbstverständlich zeigen uns Quarzuhren meistens genauer die Zeit, wenn sie in entsprechender Qualität hergestellt wurden. Funkuhren sind heute ebenfalls alltäglich, aber kaum jemandem ist bekannt, dass der Fuldaer Erfinder und gelernte Uhrmacher Ferdinand Schneider im Jahre 1912 das erste Patent für eine Funkuhr angemeldet hat, die er damals Weltuhr nannte.

Für was für eine Uhr Sie sich auch immer entscheiden, ob mechanisch mit Handaufzug oder automatischem Aufzug, ob batteriebetrieben mit Quarz- oder Funktechnologie, ist eine Frage Ihrer Persönlichkeit und letztendlich Ausdruck dafür. Die Uhrmachermeisterinnen und   Uhrmachermeister der Fachinnung Uhren, Schmuck und Zeitmesstechnik Fulda-Kassel stehen Ihnen gerne beratend zur Seite, zeigen Ihnen Qualitätsunterschiede auf und können Ihnen vieles über die Entwicklung der Zeitmessung berichten.

© MM