Präzision gefragt

Ein Chronograph und seine Teile

Als Chronograph wird im Allgemeinen eine Armbanduhr mit Stoppfunktion bezeichnet. Mit Hilfe eines speziellen zusätzlichen Mechanismus ist es möglich, einen zumeist zentral angeordneten Chronographenzeiger durch Betätigung eines Drückers zu starten, zu stoppen und wieder in seine Nullposition zurückzustellen. Damit verbunden ist zusätzlich ein Minutenzähler und in sehr vielen Fällen noch ein Stundenzähler.

Die Einsatzmöglichkeiten eines Chronographen sind vielfältig. Sie reichen von Zeitmessungen für Fitness und Sport bis hin zu Aufgaben in Beruf und Haushalt, z.B. die Überwachung von Zeitvorgaben. Ein Chronographenwerk mit automatischem Aufzug, dessen Grundfläche nicht viel größer als die ein Zweieurostücks ist, besteht meistens aus weit über 300 Einzelteilen.

Erst wenn man dem Uhrmacher bei seiner Arbeit über die Schulter schaut, wird deutlich, wie filigran und präzise er arbeiten muss. Schrauben, Räder, Federn, feinste Hebelchen und vieles anderes mehr, mikroskopisch klein und für den Laien kaum zu erkennen, erfordern eine ruhige Hand und gute Augen. Jedes Mal, wenn der Uhrmacher ein paar Teile zusammengesetzt hat, muss er ihre Funktionstüchtigkeit überprüfen und die Lagerstellen entsprechend schmieren. Schon das kleinste Staubkorn kann den Ablauf des Werkes beeinträchtigen oder es blockieren. Es ist immer wieder ein ergreifendes Erlebnis für den Zuschauer, wenn zum Schluss alles seinen Platz gefunden hat, kein Schräubchen mehr übrig ist und alles wunderbar funktioniert. Spätestens dann wird dem staunenden Beobachter deutlich, mit welche Leidenschaft, Präzision und Passion der Uhrmacher seinen Beruf ausüben muss, will er erfolgreich sein.

Uhrwerke lassen sich mechanisch über Feder, Unruh und Hemmung oder elektronisch mit einem Quarzkristall als Impulsgeber antreiben. In Zeiten des Massenkonsums besteht ein zunehmendes Bedürfnis, sich verstärkt wieder alter handwerklicher Werte zu erinnern. Deshalb haben mechanisch angetriebene Chronographen mit höchster Präzision gerade auch im Segment der edlen Chronographen nie ihre Bedeutung verloren, gleichwohl es Quarzuhren schon seit über 30 Jahren gibt. Selbst im  21. Jahrhundert, wo die Elektronik uns dominiert, werden mechanische Uhrwerke mit raffinierten Innovationen weiter verbessert und sind Ausfluss höchster Ingenieurkunst. Vielleicht liegt das Geheimnis der stetig steigenden Beliebtheit mechanischer Uhren darin, dass wir in vielen Bereichen unseres Lebens heute immer häufiger von der Elektronik abhängig geworden sind.

Die Uhrmachermeisterinnen und Uhrmachermeister der Fachinnung Uhren, Schmuck und Zeitmesstechnik Fulda-Kassel zeigen und erklären Ihnen gerne diese wunderschönen, mechanischen Zeitmesser.

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